Das Böhmische Dorf in Berlin Neukölln

Das Böhmische Dorf in Berlin-Neukölln: Wie Stefan Butt zum Archivar der Böhmischen Flüchtlinge wurde. „Ich bin der Anfang vom Ende“, sagt Butt über seine Arbeit im historischen Dorf. Noch heute leben hier Nachkommen der Glaubensflüchtlinge, die im 18. Jahrhundert ins heutige Neukölln kamen. Tagesspiegel, 9.8.2023


Weihnachtlicher Glanz rund um den Richardplatz: 48. Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt vom 2. bis 4. Dezember 2022. Weiterlesen ...


Geschichte und Geschichten der Rixdorfer Kirchgasse. Eine der ältesten Straßen im Bezirk ist die Kirchgasse. Sie wurde kurz nach der Gründung Böhmisch-Rixdorfs angelegt, also um 1737. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hieß sie „Mala ulicka“, tschechisch für „enge Gasse“. Berliner Woche, 7.4.2019


Das Böhmische Dorf in Berlin Neukölln

Nach der Schlacht am Weißen Berg von 1620 kam es in Böhmen zu einer Rekatholisierung, die dazu führte, dass in den folgenden Jahrzehnten immer mehr Protestanten das Land verließen. 1722 entstand auf dem Sitz von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf in Herrnhut (sorbisch: Ochranow) in der Oberlausitz die Gemeinde Ochranov, etwas später eine andere in der Nähe von Potsdam (Nova Ves, heute Potsdam-Babelsberg). Ab 1737 siedelten sich die Flüchtlinge (350 im Jahre 1737) auf Anregung und Einladung von Friedrich Wilhelm I. auch auf dem Gebiet von Rixdorf an, wo sich bereits seit 1360 die Gemeinde Richardsdorp befand, die in Deutsch-Rixdorf und Böhmisch-Rixdorf geteilt wurde. Beide Gemeinden erhielten ihre eigene Verwaltung. Im Jahre 1805 hatte Böhmisch-Rixdorf 319 und Deutsch-Rixdorf 376 Einwohner.

Am 28. April 1849 erfasste ein Feuersturm beide Dörfer, bei dem von den damals 135 Häusern Deutsch-Rixdorfs und den 56 Häusern Böhmisch-Rixdorfs insgesamt 52 Häuser niederbrannten. Der Wiederaufbau war 1853 abgeschlossen, dabei wurde allerdings die ursprüngliche Architektur nicht immer erhalten. Eine Ausnahme ist das Gebäude Richardstraße 80 (heute Sitz der Deutschen Comenius-Gesellschaft e.V.). In den Folgejahren setzte ein deutliches Bevölkerungswachstum ein; im Jahre 1858 hatte Böhmisch-Rixdorf bereits 1014 und Deutsch-Rixdorf 2823 Einwohner.

Im Jahre 1874 erfolgte die Wiedervereinigung Rixdorfs, 1899 erhielt Rixdorf das Stadtrecht, 1912 erfolgte die Umbenennung in Neukölln und acht Jahre später im Jahre 1920 wurde der Stadtkreis Neukölln zusammen mit den Nachbargemeinden Britz, Buckow und Rudow im Rahmen des Groß-Berlin-Gesetzes als 14. Verwaltungsbezirk (Neukölln) nach Groß-Berlin eingemeindet.

Das gesamte Ensemble der Gebäude des früheren Böhmisch-Rixdorf steht heute als Böhmisches Dorf unter Denkmalschutz und gilt als bedeutendes Kulturdenkmal.

Quelle: Wikipedia


Neueröffnung des Böhmischen Dorfes in Neukölln anlässlich 20 Jahre Städtepartnerschaft Prag – Berlin

Anlässlich der 20-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Prag wird das Böhmische Dorf in Neukölln nach umfänglichen Baumaßnahmen am Mittwoch, den 10. Juni 2015, um 13 Uhr feierlich neueröffnet. An den Feierlichkeiten nehmen die Prager Primátorin (Oberbürgermeisterin) Adriana Krnáčová, die Berliner Bürgermeisterin Dilek Kolat, die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey und der Neuköllner Bezirksstadtrat Thomas Blesing teil. Kinder aus elfter Generation von Nachfahren böhmischer Einwanderer durchschneiden um 13 Uhr ein Band in der Richardstraße, Ecke Kirchgasse.

Erfolgte Umbaumaßnahmen und Neugestaltung im historischen Dorf Böhmisch-Rixdorf

Die Fahrbahn entlang der Kolonistensiedlung ist nach historischem Vorbild durch Großsteinpflaster denkmalgerecht wiederhergestellt, auch der Gehweg mit Mosaikpflaster. Neu ausgerichtet wurden die Schinkel-Leuchten an der Häuserflucht. Und vor dem Kirchsaal der Evangelischreformierten Bethlehemsgemeinde kann wieder, geschützt durch einen Staketenzaun, der historische Vorgarten angelegt werden. Zwar verhindern unterirdische Versorgungsleitungen die Pflanzung kleinkroniger Linden, die ehemals vor den Gehöften der Kolonisten standen, doch ungeachtet dessen hebt sich das Böhmische Dorf nun wieder deutlich von seiner gründerzeitlichen Umgebung ab. Dort hat die Richardstraße zudem eine Asphaltfahrbahn bekommen.